Es gibt Orte, die einem sofort ans Herz wachsen. Für meine Frau ist Lucca genau so ein Ort – ihre Herzensstadt in der Toskana. Und wer kann es ihr verübeln? Diese Stadt, umgeben von beeindruckenden, vollständig erhaltenen Stadtmauern, strahlt eine Ruhe und Schönheit aus, die man einfach genießen muss. Die Mauern von Lucca, die im 16. und 17. Jahrhundert errichtet wurden, sind ein Wunderwerk der Verteidigungsarchitektur. Heute bieten sie die perfekte Kulisse für Spaziergänge, bei denen man die Stadt von oben betrachten kann. Egal, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – die Mauer ist ein absolutes Muss!
Wir lieben es, uns einfach in den Gassen treiben zu lassen, vorbei an bunten Häuserfassaden, kleinen Boutiquen und gemütlichen Cafés. Die Straßen von Lucca sind ein Labyrinth, und genau darin liegt der Zauber – man weiß nie, was hinter der nächsten Ecke wartet. Vielleicht ein versteckter Innenhof, ein Künstler, der seine Werke auf der Straße ausstellt, oder einfach nur ein idyllischer Platz, auf dem man für einen Moment die Zeit vergisst.
Ein absolutes Highlight ist die Piazza dell’Anfiteatro, ein kreisrunder Platz, der auf den Ruinen eines antiken römischen Amphitheaters errichtet wurde. Es ist beeindruckend, zu wissen, dass die Mauern der Gebäude um den Platz herum die ursprüngliche Form des Amphitheaters bewahren, das einst Zehntausende von Zuschauern beherbergte. Heute sitzen wir gerne in einem der vielen Cafés und genießen die Sonne, während das bunte Treiben um uns herum tobt. Es ist der perfekte Ort, um das Leben in Lucca auf sich wirken zu lassen.
Natürlich durfte auch dieses Mal das obligatorische Stück Pizza aus einer kleinen Seitengasse nicht fehlen – eine Tradition, die wir jedes Mal in Lucca genießen.
Aber Lucca ist auch eine Stadt der Kultur. Überall stößt man auf Museen, Kirchen und Kunstgalerien. Besonders spannend ist es, auf den Spuren von Giacomo Puccini, dem großen Sohn der Stadt, zu wandeln. Puccini, der weltberühmte Opernkomponist, wurde 1858 hier geboren. Sein Geburtshaus, heute ein Museum, gibt faszinierende Einblicke in sein Leben und seine Werke. Es ist fast, als würde man beim Betreten des Hauses eine Brücke in die Welt der Oper schlagen. Für Musikliebhaber wie uns ist es ein Muss, hier vorbeizuschauen und die Atmosphäre aufzusaugen.
Und dann gibt es natürlich die vielen Kirchen der Stadt, die einem fast an jeder Ecke begegnen. Besonders beeindruckend ist die San Michele in Foro, deren prachtvolle Fassade hoch über dem Platz ragt. Diese Kirche steht an der Stelle eines antiken römischen Forums, und man spürt hier förmlich die Jahrhunderte, die diese Stadt durchlebt hat.
Egal, wie oft wir nach Lucca zurückkehren, diese Stadt überrascht uns jedes Mal aufs Neue. Sei es durch die unvergleichliche Schönheit der Stadtmauer, die uns in die Vergangenheit zurückversetzt, oder durch die vielen kleinen versteckten Gassen, die Geschichten von vergangenen Zeiten erzählen. Es ist ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann.
Für meine Frau ist Lucca die „Schönheit des toskanischen Nordens“. Und ich kann nur zustimmen – diese Stadt hat etwas Magisches an sich, das einen nicht mehr loslässt.